Barfüßler Akademie - Deine Hüfte als Zentrum
Was meinen wir eigentlich immer damit, wenn wir in Übungsbeschreibungen davon reden "das Steißbein richtig Boden" zu schieben?
Schau dir mal das Bild an, dann siehst du ganz klar einen Unterschied ... oder?
Die Postion deiner Hüfte wirkt sich auf deinen restlichen Körper aus, nach oben und nach unten. Ihrer Postion folgt die Haltung deiner Knie und Füße, aber auch die deiner Wirbelsäule.
Sie kann nach vorne kippen (links), sodass du ins Hohlkreuz fällst und dein gesamter Körperschwerpunkt nach vorn verlagert wird.
Diese Postion wird immer erzwungen, wenn du einen Absatz unter der Ferse hast. Sonst würdest du nicht aufrecht stehen können.
Und liebe Männer dazu gehören nicht nur High Heels, sondern auch die Absätze unter euren Business- oder Sportschuhen.
Viele Menschen stehen auch ohne Absatz im Hohlkreuz und mit einem veränderten Schwerpunkt, weil die Muskelspannungen sich verändern und anpassen, je nachdem wie vielseitig oder einseitig sie sich bewegen.
Die Belastung auf dem Vorfuß und auch in der Wirbelsäule steigt dadurch deutlich und auch andere Gewebe leiden darunter.
Das ist kurzfristig gar nicht schlimm, denn dein Körper ist ja für Bewegung aller Art und in alle Richtung gemacht. Wäre diese Bewegung per se schädlich, könntest du sie gar nicht ausführen.
Wenn jedoch die Haltung chronisch wird, weil du immer Absätze unter den Füßen hast oder lange in einseitigen Haltungen verweilst, können sich über Jahre Fehlhaltungen, Schmerzen oder Verletzungen entwickeln.
Idealweise stehst du im Lot, sodass dein Körperschwerpunkt über deiner Ferse und dem Mittelfuß ruht. Du siehst rechts, dass dann auch deine Hüfte nicht so stark nach vorn kippt, sondern das Steißbein eher Richtung Boden zeigt. So ist auch deine Wirbelsäule in einer neutralen Position.
Probier's mal aus:
1. Stelle deine Füße nebeneinander, sodass die Zehen gerade nach vorne zeigen. Lege deine Hände seitlich auf deine Beckenknochen und kippe die Hüfte nach vorn. Du spürst, wie deine vorderen Beckenknochen sich nach vorne richtung Boden bewegen und du in ein Hohlkreuz kommst.
2. Bewege nun deine Hüfte in die andere Richtung, sodass deim Becken sich wieder aufrichtet. Dabei spürst du vielleucht auch eine leichte Spannung im Bauch. Mach dich ganz gerade und verlagere dein Gewicht eher nach hinten. Es kann sein, dass es sich für so anfühlt, als würdest du gleich umkippen. Drücke deine Zehen in den Boden, dein Fuß hat über den Dreipunktstand (Fußballen innen & außen, Fußaußenkante und die Ferse) Konakt zum Boden.
3. Wiederhole nun die Beckenbewegung in jede Richtung 5 mal ganz langsam.
Das Ziel ist es, dass du ein Gefühl dafür bekommst, wann du eine gute Ausrichtung hast und wann du deine Haltung korrigieren kannst.
Fokussiere dich zB immer dann, wenn du an einer Ampel stehst, beim Einkaufen an der Kasse wartest oder auch beim Zähneputzen, auf deine Beckenposition und nimm dann eine aufrechte Haltung ein. Kontrolliere dich dabei auch gerne per Video oder im Spiegel.
So entwickelst du nach etwas Üben einen sehr guten inneren Kompass für deine Körperhaltung.