Wie ist das eigentlich mit dem Laufen und den Barfußschuhen?

Wie ist das eigentlich mit dem Laufen und den Barfußschuhen?

 Pünktlich zu unseren Neuzugängen im Laufbereich dachten wir, es wäre doch einladend und passend, das Thema „Laufen in Barfußschuhen” nochmal etwas genauer zu beleuchten. Denn das, was so banal und alltäglich klingt, ist es für Viele nicht - dies zeigt uns immer wieder unser Beratungsalltag. Vor allem der Umstieg von konventionellen Schuhen mit Absatz und enger Zehenbox hin zu Barfußschuhen bringt doch hier und da Hürden mit sich, die es zu meistern gilt. 

Keine Sorge, es ist keine Raketenwissenschaft. ;) 

Beginnen wir mit dem Gang im Schuh mit Fersensprengung: Ein Absatz verleitet zu großen Schritten. Diese wiederum ziehen automatisch einen anderen Schwerpunkt nach sich als kleinere Schritte. Der Schwerpunkt verlagert sich auf die Ferse, diese berührt zuerst den Boden. Die Zehen werden dabei hochgezogen und der Fuß „platscht” zu Boden. Diese Abfolge kannst du ganz einfach selbst testen (am besten barfuß), indem du ein bis zwei große Schritte machst. Was fühlst du? 

Wahrscheinlich tut dir jetzt schon ein wenig die Ferse weh und der Aufprall des Schrittes klingelt in den Ohren? :D Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass alles, was wir unten mit unseren Füßen fühlen auch oben im Kopf ankommt. 

Machen wir weiter. Probiere es am besten gleich wieder aus: Bleibe barfuß und gehe wieder einige Schritte - dieses Mal mit kleineren Abständen. Wie und mit welcher Fläche kommst du jetzt mit deinen Füßen auf dem Boden auf? Und wie sieht es aus, wenn du schneller gehst oder sogar beginnst, zu laufen? Wie treten deine Füße dann auf?

Dein Gewicht verlagert sich weiter nach vorn, der Auftritt verlagert sich ebenfalls etwas mehr auf deinen Mittel- und Vorfuß. Probiere dich gern ein bisschen aus. Laufe langsam und mal schneller, lege vielleicht auch mal einen Sprint ein. Wie rollen deine Füße ab? Was machen deine Zehen? Vor allem dein großer Zeh spielt hier eine große Rolle. Er sorgt für das Ausgleichen des Körper(gewicht)s sowie für einen kraftvollen Schritt nach vorn.

Sind die Zehen durch einen Schuh in ihrer Breite begrenzt, gelingt es ihnen nicht, das Gewicht und die Schritte gleichmäßig auszugleichen. Stell dir vor, du fällst und musst dich mit den Händen aufstützen. Wie verhalten sich deine Hände instinktiv? Fächern sie sich auf, um den Fall abzudämpfen? Genau das Gleiche macht dein Fuß mit jedem Schritt. 

Beobachte dich und deine Schritte einfach mal. Wir laden dich zu diesem Selbstexperiment sehr gern ein! :) 

Um es etwas anschaulicher zu machen, zeigt dir Larissa in einem kleinen Video die Unterschiede zwischen dem Fersen- und natürlichen Lauf. Es ist total spannend! 

Wie fange ich nun an?

Erinnerst du dich noch an den ersten Beitrag und daran, dass die Menschen früher mit Leichtigkeit 40 km am Tag gelaufen sind? Laufen ist etwas ganz Natürliches und tief in uns verwurzelt.

 Wenn du mit dem Laufen oder Joggen starten möchtest, dann beginne in kleinen Schritten (buchstäblich und im übertragenen Sinne). Wenn du Minimalschuhe nutzen möchtest, reduziere die Strecke stark (5-Minuten-Läufe am Anfang sind absolut keine Schande!). Laufe so weit, wie es mit Leichtigkeit geht. Wenn dir die Strecke zu kurz ist, dann wechsele zwischen langsamen und schnelleren Intervallen, aber mit Bedacht. :)

 Möchtest du auf eine Dämpfung nicht verzichten, dann teste doch mal einen Kompromiss-Laufschuh mit guter Dämpfung aber ohne Sprengung und weiter Zehenbox (z.B. von Joe Nimble, Altra oder Merrell - wir beraten dich gern bei der Auswahl). Laufe regelmäßig und steigere dich von Woche zur Woche (wie beim generellen Start mit deinen Barfußschuhen ;) ). Deine Gelenke, Muskulatur und Sehnen werden mit dir wachsen und dich schon bald weiter tragen als du dachtest. 

Und hier kommt auch schon deine (und unsere) Wochenendaufgabe:

 Wenn du Barfußschuhe hast, nutze sie gern. Wenn du noch keine hast oder auf gedämpften Sohlen unterwegs bist, lass die Schuhe beiseite liegen und suche dir einen natürlichen Untergrund. Und dann: Laufe einfach mal drauf los. Ohne Tracker, ohne Ziel. Vielleicht mit Musik. Und beobachte einfach mal deine Bewegungen, Schritte, Atmung. Atmest du durch die Nase oder durch den Mund? Machst du kleine oder große Schritte? Musst du dich erst einlaufen oder sind deine Schritte von Anfang an locker flockig?

 

 

Lass uns wissen, wie es dir geht bei der kleinen Aufgabe! Wir teilen unsere Erfahrungen selbstverständlich wieder mit dir. :)

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